wir teilen und schließen uns folgendem Aufruf von Widersetzen Ulm an:
Diesen Freitag, am 07.11., will die AfD ein “Jugendfest” in der Mezebar in Erbach veranstalten. Das ist keine lokale AfD Veranstaltung, sondern der Auftakt des bundesweiten Aufbaus der AfD-Jugend.
Die Veranstaltung ist erst das zweite “Jugendfest” in BaWü und die AfD hat versucht den Ort geheim zu halten. Doch nicht mit uns! Wir sind uns sicher, auch vor Ort gibt es Widerspruch – 8 von 10 Menschen in Erbach wählen nicht die AfD!
Kommt deshalb mit auf die Straße in Erbach! Gemeinsam gegen Rechtsruck, AfD Jugend und einen AfD Treffpunkt in Erbach.
Ihr müsst noch arbeiten? Kein Problem, kommt nach! Der Einlass bei der ist ab 15:00, Start aber erst 17:00.
Alle 30 Minuten fährt ein Regio von Ulm nach Erbach, Fahrtzeit 9min. Die Mezebar liegt nur wenige hundert Meter vom Bahnhof. Es lohnt sich sicherlich bis einschließlich um 17:00 nachzukommen um einen gebührenden Empfang allen auf Seiten der AfD zu bereiten.
Dem heutigen Gedenkspaziergang schlossen sich um die 50 Personen an. Damit war das das größte Gedenken an Rafael Blumenstock der letzten 5 Jahre. Vom Café Omar zum Aquarium und schließlich zum Gedenkstein am Münsterplatz. Auf der Strecke und am Gedenkstein teilten immer wieder Menschen, die Rafael kannten ihre Erinnerungen an Rafael.
Es wird zu Beginn einen kurzen Input zum 35. Jahrestag von dem Mord an Rafael Blumenstock geben.
Neben uns könnt ihr bei diesem OAT auch die neugegründete “Autonome Jugend Ulm” und “Widersetzen Ulm“kennenlernen. Ihr könnt auch Tickets für den Bus von Ulm nach Gießen kaufen.
Kommt vorbei: 📅 am 29.10. 🕐 um 20 Uhr📍 im Hemperium
Am 21.10.1990 wurde der 23- Jährige SSV Ulm Fan Eberhard Arnold nach einem Basketballspiel in einem geplanten Angriff von rechten Skinheads in Ludwigsburg getötet. Bereits Tage vor dem Spiel war der Polizei bekannt, dass mit Auseinadersetzungen zu rechnen war. Eine Gruppe rechter Skinheads verabredete sich um Ulmer Fans “aufzumischen”. Sie griffen mit einem Molotow- Cocktail, Steinen und Flaschen wartende SSV Fans auf dem Bahnsteig an. Diese ergriffen daraufhin die Flucht.
Eberhard Arnold stürzte beim wegrennen auf die Gleise, ein einfahrender Zug erfasste ihn und er starb. Im Nachgang des Mordes wurden 9 Tatverdächtige ermittelt und drei wegen “gemeinschaftlichen Totschlages” angeklagt. Bei zwei der Tätern wurden NPD und Nazi-Propaganda, wie SS-Memorabilien und Hitler-Schriften gefunden. Mehrere der Täter waren bereits durch antisemitische Grabschändungen auffällig geworden. Der Haupttäter erhielt sieben Jahre Haft.
Eberhard Arnold zählt zu den vergessenen Opfern rechter Gewalt. Die Tat ist bis heute nicht als extrem rechter Mord anerkannt und fehlt in den offiziellen Statistiken zu rechter Gewalt. Der Ulmer Basketballverein war damals noch Teil des SSV Ulm 1846. Heute ist das Ratiopharm Ulm / Basketball Ulm’01. Doch weder der SSV Ulm 1846 noch Ratiopharm Ulm haben eine aktive Gedenkpolitik an ihren ermordeten Fan.
Es gibt nur wenige Informationen und soweit wir wissen nichtmal ein öffentlich auffindbares Bild von Eberhard Arnold.
Mit diesem Text wollen wir dazu beitragen, dass der Mord nicht weiter vergessen wird und fordern beide Vereine auf, Gedenkarbeit für ihren ermordeten Fan zu leisten und sich gegen neonazistische Tendenzen zu stellen, auch in den eigenen Reihen.
Heißt es nicht, “you’ll never walk alone”?
Am 27.10.1990 wurde auf einer Gedenkdemonstration für Eberhard Arnold ein Flyer verteilt, auf dem stand:
“Wenn wir genauer hinschauen, sehen wir, dass es nicht hauptsächlich um das „Gewaltpotential in wenigen gestörten Hirnen“ (Stuttgarter Nachrichten, 23.10.1990),
sondern um das Ergebnis veränderter, nach rechts verschobener politischer Verhältnisse geht. Es sind eben nicht hauptsächlich fanatisierte und geistig etwas zurückgebliebene Einzeltäter, die diese Taten alleine zu verantworten haben.
Vielmehr erkennen wir eine ursächlichen Zusammenhang mit der allgemeinen politischen Rechtsverschiebung im Zuge der Wiedervereinigung und diesen mörderischen und grabschändenden Aktivitäten.”
Es ist klar. Damals wie heute gilt: Nazis morden. Immer wieder. Und mordende Nazis sind eine logische Konsequenz einer Gesellschaft, die immer weiter nach rechts rückt.
Zeitungsausschnitt aus 1990Gedenkflyer von circa 2013
Auf dem AMS Camp haben sich spontan einige Antifaschist*innen zusammengetan, für ein kleines Zeichen der Solidarität. Aus dem Schwarzwald bis nach Ungarn: Free Maja! Antifa bleibt notwendig 🏴🚩
Viel los in bayrisch Schwaben! In den letzten Tagen war einiges los auf der bayrischen Seite. Freitag in Illertissen ein Neonazi Rap Konzert mit gottlos schlechter Musik, aufgelöst durch die Polizei. Samstag AfD Veranstaltung in der Stadthalle Weißenhorn mit Möchtegern-Prominenz.
Um den 90. Jahrestag der Schließung des ehemaligen frühen Konzentrationslagers Ulms waren wir mit einigen Antifaschist*innen zu Besuch im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg.
Am Samstag waren 9 Nazis vom Störtrupp (DST) in der Ulmer Friedrichsau unterwegs – sie wollten wohl einen entspannten Grill- und Badetag dort machen, aber es lief nicht so wie geplant. Einer der der Nazis brach sich beim Sprung von der Friedrichsaubrücke in die Donau den Arm, ausgerechnet den rechten! – Seine Rettung löste einen Großeinsatz mit Feuerwehr und Kran aus 🚒🚨
Zum Jahrestag von Majas Auslieferung nach Ungarn und dem 25. Tag des Hungerstreiks von Maja haben sich einige Antifaschist*innen in Ulm für ein Zeichen der Solidarität zusammengefunden.